Stuttgart 21 war ein umstrittenes Infrastrukturprojekt in Stuttgart, Deutschland, das den Ausbau des bestehenden Hauptbahnhofs und die Anbindung an eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke vorsah. Das Projekt wurde in den 1990er Jahren gestartet und löste in den folgenden Jahren heftige Proteste aus.
Die Proteste gegen Stuttgart 21 begannen 2010 und wuchsen schnell zu einer Massenbewegung heran. Die Gegner des Projekts argumentierten, dass es zu teuer sei und die Umwelt schädigen würde. Sie befürchteten auch, dass wichtige Grünflächen und historische Gebäude zerstört würden.
Die Proteste erreichten einen Höhepunkt im Herbst 2010, als Tausende von Demonstranten den Schlossgarten in Stuttgart besetzten, um gegen den geplanten Abriss von Bäumen zu demonstrieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Demonstranten zu vertreiben, was zu internationaler Aufmerksamkeit führte.
Die Proteste lockten landesweite und internationale Aufmerksamkeit auf sich und führten zu politischen Diskussionen und einer Volksabstimmung in Baden-Württemberg. Bei der Abstimmung im November 2011 sprachen sich die Wähler mit knapper Mehrheit für das Projekt aus, und der Bau wurde fortgesetzt.
Trotz des Baubeginns gingen die Proteste weiter, wenn auch in abgeschwächter Form. Einige Gegner des Projekts organisierten friedliche Demonstrationen, während andere versuchten, den Bau mit Sabotageaktionen zu stoppen.
Das Projekt wurde schließlich im Jahr 2021 abgeschlossen, nach über 20 Jahren Planung und Bauzeit. Obwohl es viele Befürworter von Stuttgart 21 gab, bleiben die Proteste ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte und haben die öffentliche Meinung zu umstrittenen Infrastrukturprojekten in Deutschland beeinflusst.
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